Hassleben, van Gennip

Seit 9 Jahren kämpft die Bürgerinitiative "Kontra Industrieschwein" gegen die Pläne des Schweinemästers van Gennip. Ursprünglich waren es 87 000 Schweine, die beantragt waren. Es gab 1 200 Einwänder. Jetzt sind es 37 000 Plätze, im Jahr also ca. 100 000 Schweine. Dabei wird es aber  nicht bleiben, wie die Erfahrung zeigt.

Es ist überhaupt nicht auszudenken, was die Genehmigung dieser Anlage für die Region bedeutet, die eigentlich nur zwei wirtschaftliche Standbeine hat: Land-/Forstwirtschaft und Tourismus. Erst Ende Mai hat die Uckermark den Ersten Preis als nachhaltige Tourismusregion erhalten vor Allgäu, Schwarzwald und Bayerischem Wald. Das kam als Überraschung und hat alle gefreut.

Wer wird  denn in Zukunft Urlaub machen wollen in einem Gülle-Paradies?  Der Radius der Gülle-Ausbringung reicht ja allein im Norden bis über Prenzlau hinaus und im Südwesten bis Metzelthin.
Zwar wurde die Düngemittel-Verordnung verschärft. Innerhalb von 2 Stunden muss jetzt untergepflügt werden. Aber: Wie soll in einem Bundesland, in dem nicht einmal Fruchtfolge bei Maisanbau kontrolliert wird, eine halbwegs verläßliche Kontrolle der ordnungsgemäßen Einhaltung dieser Verordnung funktionieren?

Ein Umweltministerium, das solch eine Entscheidung zuläßt, zeigt einen derartigen Mangel an Mitgefühl mit Tier und Mensch, dass es erschreckt.
Sollte diese Entscheidung aber wirklich getroffen werden, zeugt sie auch von einem eklatanten Mangel an wirtschaftlichem Durchblick und dem Erkennen von Zusammenhängen. Es gibt so etwas wie eine Folgekosten-Abschätzung. Nicht umsonst sind Schweinemästern wie Herrn van Gennip in Holland Millionensummen gezahlt worden, um sie zu einer Verlagerung ihrer Produktion ins Ausland zu bewegen. Die Holländer haben den negativen Multiplikator-Effekt einer solchen Anlage für ihr Umfeld deutlich erkannt. 

Die Folgekosten bei der Genehmigung von Haßleben werden für die Uckermark eine Vernichtung von Arbeitsplätzen sein. Dabei wird es sich handeln um Arbeitsplätze im Beherbergungswesen (Hotels wie Herrenstein, Pensionen, Privatunterkünfte), in der Gastronomie, in Pflege-Einrichtungen, im Immobiliensektor, im Gesundheitssektor (z.B. Therme Templin), im Handel, in Wäschereien und zusätzlich in vielen kleinen innovativen Unternehmen. Sie alle hängen von einem intakten Umfeld direkt oder indirekt ab. Die Zahl dieser verlorenen Arbeitsplätze wird schon im ersten Jahr deutlich die Zahl der potentiellen Arbeitsplätze in der Schweinemastanlage übertreffen.

Gewinnen wird nur Herr van Gennip, verlieren wird eine ganze Region!

zurück

Termine

Dorfgespräch

Sonntag, 28. April 2024

16.30 - 18.00 Uhr (Einlass: 16.00 Uhr)

Gästehaus Wilsickow

in Wilsickow 8

17337 Uckerland