RB63 – Was tun?! Bündnisgrüne Landtagsabgeordnete sammeln Anregungen und geben Tipps für den persönlichen Einsatz

Dass hier nur wenige Menschen große Lust auf eine bloße Fortsetzung des Probebetriebs der RB63 haben, war schon nach wenigen Minuten klar. Warum sollte man sich auch damit zufriedengeben, dass die Bahn zwischen Templin und Eberswalde weiterhin teilweise nur mit Tempo 30 durch die Schorfheide schleicht? Eine Veränderung muss her! Aber, was tun?! Mit dieser Frage setzten sich am Sonntag in Joachimsthal knapp 40 Menschen auseinander. Sie waren der gemeinsamen Einladung von Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Barnim und Bündnis 90/ Die Grünen Kreisverband Uckermark gefolgt und aus beiden Richtungen mit der RB63 angereist.

Anreise mit dem Zug und Austausch unterwegs.

Clemens Rostock, der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg im Landtag hat den geplanten Wochenendausflug, die Radtour mit der Familie, verschoben und war der Einladung gefolgt. Er stellte klar, dass es nicht nur darum gehen kann, noch einmal den Probebetrieb zu verlängern: „Wir brauchen hier eine langfristige Perspektive und Investitionen. Die müssen dazu führen, dass hier ein ordentlicher Takt gefahren werden kann, mit guten Anschlüssen in Templin und Eberswalde. Dafür werden wir uns weiter einsetzen.“

Austausch in großer Runde im Heidekrug.

Carla Kniestedt, unsere Landtagsabgeordnete aus Lychen ergänzte: „Rund um Berlin ist der ÖPNV-Ausbau fast schon eine Selbstverständlichkeit. Hier draußen in der Fläche müssen wir leider immer noch richtig kämpfen. Die Verkehrswende darf aber nicht hinterm Speckgürtel aufhören. Deshalb: Wo wie hier eine Schiene liegt, muss auch ein Zug fahren. Und wenn es zwischen Templin und Joachimsthal doch mal ein Bus sein sollte, dann bitte nur einer, wo vorne groß ‚Schienenersatzverkehr‘ draufsteht, weil die Strecke saniert, also schneller und attraktiver gemacht, wird.“

Zu den Teilnehmenden gehörten auch die Stadtoberhäupter von Templin und Milmersdorf. Auch Detlef Tabbert und Elke Grabowski nutzten die Gelegenheit und unterstrichen die Bedeutung der Bahnverbindung für die Region.

Im Laufe der Veranstaltung wurden verschiedene Optionen für eine Attraktivierung der Strecke besprochen: die Anpassung der Takte, die Verbesserung der Anschlussmöglichkeiten, die schrittweise Sanierung der Strecke (Beseitigung der Langsamfahrabschnitte, ein zusätzlicher Kreuzungsbahnhof…), bessere Abstimmung mit Bussen als Zubringer, Radwege zu sowie sichere Abstellmöglichkeiten für (e)Fahrräder und PKW an den Bahnhöfen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Carla Kniestedt empfiehlt: 9€-Ticket kaufen und RB63 fahren.

Carla Kniestedt betonte die Möglichkeiten, die wir als Bürgerinnen und Bürger haben, um Einfluss zu nehmen: „Die Petition des Deutschen Bahnkunden-Verbands für den Erhalt der RB63 mitzuzeichnen, kann schon mal nicht schaden.(1) Bis zum 21. Juni können Stellungnahmen zum Landesnahverkehrsplan abgegeben werden.(2) Die E-Mailadressen und Telefonnummern von Abgeordneten und Ministern sind öffentlich und sollten genutzt werden, denn klar ist: Es braucht den Druck aus der Region von Menschen, die sich konstruktiv einmischen. Und nicht zuletzt: RB63 fahren und Bekannte einladen, es auch zu tun. Das 9€-Ticket ist ein schönes Geschenk für alle, die noch keines haben.“

Carla Kniestedt möchte die RB63 behalten.

Patrick Telligmann, Sprecher des bündnisgrünen Kreisverbandes Uckermark resümiert: „Ich freue mich, dass wir bei Clemens Rostock auf sehr offene Ohren gestoßen sind. Der Unmut in der Region ist nachvollziehbar. Der Grund ist die verfrühte Festlegung des Verkehrsministeriums auf ein Ende des Probebetriebs. Das ist eine Entscheidung, die Herr Rostock nicht zu verantworten hat und die wir als Bündnisgrüne auch nicht mittragen wollen. Trotzdem hat sich der verkehrspolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion die Kritik stellvertretend für seine Koalitionspartner angehört. Ich bin sicher, dass er unser Anliegen und die Anregungen in die bevorstehenden Diskussionsrunden in Potsdam tragen wird.“

Patrick Telligmann, Sprecher unseres Kreisverbandes

Die nächste Diskussionsrunde steht unmittelbar bevor: Der Verkehrsausschuss tritt schon am Donnerstag in Potsdam zusammen. Ein Thema: Die RB63 zwischen Templin und Joachimsthal.

 

(1) Petition unterschreiben: chng.it/FzncBP4gLy

(2) Stellungnahme zum Landesnahverkehrsplan abgeben: brandenburg-bewegen.de (bis zum 21. Juni 2022)



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