Pro und Contra Biogas

Biogasanlagen sind nur sinnvoll, wenn sie dezentral betrieben und mit Bioabfall gefüttert werden

BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN befürworten Biogasanlagen, dennoch haben wir uns erfolgreich gegen den Bau von zehn Anlagen bei Eselshütte (Templin, September 2006) sowie drei Anlagen bei Reinfeld (Templin, Frühjahr 2007) engagiert.

Die Nachhaltigkeit  zählt

Dies bedarf einer Erklärung. Wir fühlen uns dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet, von dem auch im Biomasseaktionsplan des Landes Brandenburg die Rede ist. Nur verstehen wir nicht darunter, Großinvestoren nachhaltig mit Subventionen in Millionenhöhe beim Bau von Großanlagen zu unterstützen. Denn diese Großanlagen haben den konventionellen Anbau von Energiepflanzen, die von Natur aus Nahrungsmittel sind, als Grundlage. Neben dem hohen Wasser-, Dünge- und Pestizidbedarf, den diese Pflanzen haben, führt ihr „Missbrauch" als Energiepflanzen zu einem jetzt schon spürbaren Preisanstieg bestimmter Lebensmittel.

Ressourcen nicht verhökern

Unter Nachhaltigkeit verstehen BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN hingegen, dass lebensnotwendige Ressourcen wie Wasser und Boden nicht vergeudet werden, sondern so sorgsam damit umgegangen wird, dass auch die nachfolgenden Generationen davon zehren können. Hierfür müssen im Hier und Jetzt  alternative Strategien entwickelt werden. Hinsichtlich der Biomassenutzung heißt Nachhaltigkeit beispielsweise, vorrangig Bioabfälle zu nutzen. Biogasanlagen sollten aus unserer Sicht Energie nur aus biogenen Reststoffen erzeugen dürfen.

Darüber hinaus halten BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN nur die dezentrale , d.h. beim einzelnen Landwirt angesiedelte Energieerzeugung aus Biomasse für vertretbar. So bleiben Bodenbesitz, Anbau und Energie-Erzeugung in einer Hand. Damit ist die Gefahr von Spekulation geringer, die Transportwege sind kürzer, die Emissionen und damit vor allem Geruchsbelästigunghalten sich in Grenzen.

Regine Kick



zurück