Kriminalitätsstatistik Uckermark

Anfrage an Jugendhilfeausschuss, Ausschuss für Arbeit, Soziales und Gesundheit und den Kreistag

Da in der Öffentlichkeit - u.a. in Beiträgen und auf Leserbriefseiten der lokalen Presse - ausgehend von aktuellen Vorkommnissen ein genereller Anstieg der Gewaltkriminalität in der Uckermark (verbunden mit einem wachsenden Unsicherheitsgefühl der Bewohner) diskutiert wird, erfragen wir von der Verwaltung (AF/075/2023):

  1. Wie hat sich die Kriminalität in Bezug auf Gewalttaten in den vergangenen 30 Jahren in absoluten und relativen Zahlen im Landkreis Uckermark entwickelt?
  2. Welche Arten von Gewalttaten werden unterschieden und wie haben sich die Zahlen entwickelt (absolut und relativ)?
  3. Wie sehen diese Zahlen für die Städte Angermünde, Prenzlau, Schwedt und Templin aus?
  4. Welche Ursachen werden hinter den Zahlen gesehen?

Für die Beantwortung hat die Verwaltung Zahlen der Polizeiinspektion Uckermark angefordert und zur Verfügung gestellt.

In der Antwort der Verwaltung wird ausgeführt, dass von den 2022 erfassten 258 Fällen der Gewaltkriminalität für den Landkreis Uckermark 188 Delikte der gefährlichen und schweren Körperver-
letzung  waren und damit den wesentlichen Anteil darstellen. Der Anteil der Sexualdelikte liegt bei 16 Fällen, der der Raubdelikte bei 52 Fällen. Dort heißt es weiter: "Die Entwicklung der Fälle der Gewaltkriminalität unterliegt nach vorläufiger Sichtung einer ähnlichen Schwankung wie der der Gesamtkriminalität. Eine detaillierte Auswertung kann bei Bedarf direkt bei der PI UM angefragt werden." Die Gesamtzahl der Gewaltdelikte lag 2002 bis 287 Fällenn. Nach einem leichten Ansteig über mehrere Jahre ist die Zahl in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Offensichtlich hat es eine Verschiebung des Schwerpunktes von Schwedt (2002: 95 / 2022: 68) nach Prenzlau (2002: 50 / 2022: 81) gegeben, wobei auch in diesen Städten die Zahlen schwanken und bereits wesentlich höher waren als 2022.

Unser Fazit: Die Statistik zu Gewalttaten in den vergangenen Jahrzehnten zeigt deutlich auf, dass es einen Rückgang gibt. Der von der Prenzlauer Lokalpresse und einigen Leserbriefschreibern erhobene Vorwurf, es gäbe eine deutliche Zunahme an Gewalttaten ist nicht mit Zahlen belegbar. Trotzdem werden wir uns noch einmal an die Polizei wenden, um Details zu einzelnen Vorfällen zu erhalten, so wie es auch in der Antwort der Kreisverwaltung vorgeschlagen wird.



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