Bündnisgrünes Dorfgespräch in Groß Väter - Auf die Dörfer kommt es an

PRESSEMITTEILUNG

Allzu oft wird Politik aus städtischer Sicht gemacht. Wenn es aber darum geht, wie wir in Zukunft leben wollen, kommt es vor allem auf die Dörfer an. Schließlich wird hier die Energie der Zukunft und werden hier unsere Lebensmittel produziert.

Der Kreisverband BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Uckermark hatte am vergangenen Sonntag zum mittlerweile dritten Dorfgespräch nach Groß Väter eingeladen. Dabei ging es nicht darum, lange Reden auf einer großen Bühne zu halten. Ziel war und bleibt es, vor Ort über die drängenden Probleme auf dem Land zu sprechen. Die Einwohnerinnen und Einwohner aus Groß Väter und den umliegenden Dörfern nutzten die Gelegenheit, um u.a. mit Axel Vogel, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz in Brandenburg in den Austausch zu gehen. Dafür standen neben ihm weitere bündnisgrüne Engagierte aus der Region zur Verfügung.

Bei den vielfältigen Themen wurde es oft sehr praktisch. Diskutiert wurde u.a. wie Mobilität in Zukunft auch für die Bewohnerinnen und Bewohner in den weniger dicht besiedelten Regionen verlässlich und umweltverträglich gestaltet werden kann. Der Co-Vorsitzende des Kreisverbandes Patrick Telligmann sagte: "Der Kreis hat mit Hilfe einer Landesförderung den PlusBus-Ring auf den Weg gebracht. Die dahinterstehende Landesrichtlinie passt aber noch nicht zu den tatsächlichen Bedarfen im Ländlichen Raum. Hier muss nachgebessert werden, damit das Angebot noch stärker in der Fläche wirken kann. Bedenkenswerte Optionen wären eine Experimentierklausel oder der sogenannte TaktBus als alternatives und flexibleres Angebot."

Das würde auch Birgit Bader, Fraktionsvorsitzende im Kreistag, begrüßen. Sie möchte sich für eine bessere Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger einsetzen und berichtete in diesem Zusammenhang von ihrer Arbeit im Nahverkehrsbeirat. Dieser wurde u.a. auf Initiative ihrer Kreistagsfraktion eingerichtet, um Lösungen für die gesamte Region zu entwickeln. Als dessen Vorsitzende hat sie sich u.a. dafür eingesetzt, dass sich der Beirat künftig in seiner Arbeit mit allen Bereichen der Mobilität beschäftigt, nicht nur mit dem Busfahren.

Auch umstrittene Themen wie das Waldgesetz und das Jagdgesetz wurden im Rahmen des Dorfgesprächs diskutiert. Axel Vogel erläuterte als zuständiger Minister auf Landesebene den aktuellen Verfahrensstand sowie die Rahmenbedingungen bei der Weiterentwicklung beider Gesetzesvorhaben. Beim kontroversen Thema Wolf warnte er vor vermeintlich einfachen Lösungen. Die Aufnahme des Wolfes ins Landejagdgesetz würde nicht automatisch dazu führen, dass auffällig gewordene Tiere leichter entnommen werden können. Er verwies dabei auf Schutzbestimmungen auf europäischer Ebene und im Bundesnaturschutzgesetz, das den maßgeblichen Rahmen setzt.

Jan Slingerland aus Gollin mahnte an, die Belange der Ortsteile in der kommunalen Politik stärker zu berücksichtigen. Wenn dies gelänge, könnte „das Dorf" in Zukunft an Attraktivität als Wohnstandort deutlich hinzugewinnen. Im Landesgesetz für den Solareuro steht, dass die betroffenen Ortsteile über das Ortsteilbudget angemessen an den Mehreinnahmen zu beteiligen wären. Dazu Jan Slingerland: "Ich erwarte, dass diese Beteiligung tatsächlich angemessen ausfällt."

Im Anschluss wurden die angesprochenen Themen, wie auch schon bei den vergangenen Dorfgesprächen, in kleineren Kreisen fortgeführt.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Ines Lehmann-Günther, Co-Vorsitzende des bündnisgrünen Kreisverbandes Uckermark.

 

 



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