Sabine Niels besucht Biobauernhof in der Uckermark: Ökolandbau trägt zur Biodiversität bei – Kritik am Förderstopp

 

Auf Einladung des bündnisgrünen Kreisverbandes Uckermark informierte sich die Brandenburger Landtagsabgeordnete Sabine Niels (Bündnis 90/ Die Grünen) am Freitag bei einem Besuch des Biobauernhofes „Gut Wilmersdorf“ bei Angermünde über den seit 1996 bestehenden Betrieb. Auf dem Hof werden u.a. Weizen, Dinkel und Gerste speziell für Babykost angebaut. Das Bio-Getreide hat den deutlich geringsten Anteil an Schwermetallen und anderen Schadstoffen, berichtete der Landwirt Stefan Palme. Unsere Wirtschaftsweise und die geringe Schadstoffbelastung der im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gelegenen Flächen sind die wichtigsten Voraussetzungen für gesunde und naturbelassene Produkte, so der Bio-Bauer. Das Biosphärenreservat ist das größte zusammenhängende Bioanbaugebiet Europas.

„Ökolandbau hat viele Vorteile gegenüber der industriellen Landwirtschaft“, zeigte sich Niels begeistert.  Vor dem Hintergrund des Internationalen Tags der Biologischen Artenvielfalt am 22. Mai sagte die Grünenpolitikerin:  Es ist tragisch, dass die konventionelle Landwirtschaft erheblich zum Verlust von heimischen Tier- und Pflanzenarten beigetragen hat und beiträgt. Ökologischer Landbau ist der praktische Beweis dafür, dass eine andere Landwirtschaft möglich ist, denn durch geschlossene Kreisläufe und naturnahes Wirtschaften können Schäden gar nicht erst entstehen.

Sabine Niels sieht sich durch aktuelle Studien bestätigt. Erst vor kurzem veröffentlichte die Universität Würzburg eine Untersuchung, wonach auf biologisch bewirtschafteten Äckern offenbar weniger Blattläuse zu finden sind als auf konventionellen Feldern. Als Grund nannten die Wissenschaftler die größere biologische Vielfalt auf Öko-Äckern.

Scharfe Kritik übte daher die landwirtschaftspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion am Förderstopp für den weiteren Ausbau der ökologischen Landwirtschaft durch die Brandenburger Landesregierung.  „Rotrot will der Wachstumsbranche Ökolandbau mit aller Macht das Wasser abgraben“ so Niels.  Es ist schizophren, wenn sich SPD und Linke einerseits im Koalitionsvertrag für eine Förderung und den Ausbau lokaler Verarbeitungs- und Vermarktungsstandorte von Bioprodukten aussprechen und andererseits der Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) einen Förderstopp für die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft veranlasst.

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