BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

KREISVERBAND UCKERMARK

Wahlkreis 11

Uckermark I

Stadt Angermünde, Amt Brüssow, Amt Gerswalde, Amt Gramzow, Gemeinde Nordwestuckermark, Stadt Prenzlau, Gemeinde Uckerland

Britt Stordeur: Direktkandidatin

Motivation:

„Alles ist in Veränderung- die Arbeit, das Zusammenleben, die Familien, das Klima... und wir sind gezwungen, etwas Neues zu entwickeln, etwas Mutiges, Modernes, vielleicht auch Überraschendes. Doch viele gute Ideen sind manchmal langwierig, anspruchsvoll und kompliziert und lassen sich zuweilen schwer durchsetzen. Aber - wir müssen uns einfach auf den Weg machen!“

Ein Leben in 10 Jahres-Schritten:

10 Jahre Kindheit + 10 Jahre Jugend in Berlin, übers Leben verteilt 10 Jahre Studium (Afrikanistik/Politikwissenschaften, Landschaftsarchitektur/Umweltplanung), 10 Jahre Landschaftsgestaltung freiberuflich, 10 Jahre Landkreisverwaltung in der Uckermark (Amtsleiterin für Wirtschaftsförderung /Kreisentwicklung) + 4 Kinder, 2 Ehen, 25 Jahre Berlin + 25 Jahre Uckermark.

 Dass sich unsere Welt rasant verändert, weiß inzwischen jeder…

… aber was diese Veränderungen mit uns selbst zu tun haben, wie sie unsere Arbeits- und Lebens-welten beeinflussen und wie wir die Weichen stellen müssen – oder sollten, um eine für jeden individualisierte, wünschenswerte und zugleich selbstbestimmte Zukunft aufzubauen, das wissen wir oft nicht…

Aber es herauszubekommen, ist in dieser kom-plex organisierten Welt häufig kein Werk mehr von Einzelnen. WIR – können zwar die Richtung und Stärke des Windes nicht beeinflussen, aber wir sollten segeln können oder das Segeln lernen, um uns auf unserem Turn zu behaupten und die avisierten Ufer sicher zu erreichen.

Konzeptionell habe ich, haben wir im Team der Kreisentwicklung Uckermark in den letzten Jahren viele Fakten gesammelt und in eine Arbeitsformel der nichtintakten Dinge gegossen:  A 4. Sie steht für Arbeitslosigkeit und Armut, Abwanderung und Attraktivitätsverluste, und prägt das eigene Leben und die Region Uckermark, Brandenburg insgesamt. In diesen Punkten ist es unverkennbar, dass wir etwas tun sollen und müssen, dass verwalten nicht ausreicht. Politik gibt die Richtung vor.

 Aber wer zeichnet die Bilder des Lebens?

Aus Sicht eines flächenmäßig großen, aber in der Bedeutung des Landes Brandenburg peripheren Landkreises wie der Uckermark erscheinen manchmal auch die (großen) Probleme peripher. Wirklich? Klimawandel geht uns dann direkt an, wenn Landschaft und Landwirtschaft in großen Dürren vertrocknen und keiner verantwortlich sein will, dass Wasserhaushalt, Flora und Fauna schon lange nicht mehr im Gleichgewicht sind. Landschaft und Landwirtschaft gehen uns dann etwas an, wenn unsere sich weiter verjüngende Großfamilie zu den Feiertagen friedvoll und  bestimmt in mehreren Gängen speist: vegan, vegetarisch und konventionell; international, regional oder biologisch und dies alles unter einem Dach. Jegliches hat seinen Sinn, der viel diskutiert wird. Die im Heimischen vorhandenen,  sichtbaren Differenzen öffnen den Blick zum Leben „draußen“ für Nutzungskonflikte von Landwirtschaft, Wirtschaft und Landschaft, für Artensterben und Bienenrettung- wir imkern seit neuestem!- und münden in ein „Was ist wirklich wichtig?“: Maisanbau und /oder  Autobahnan-bindung,  Breitband und Mobilfunk, weil Effizienz natürlich ökonomisch sein kann, aber Ökologisch? Aber der Beginn liegt bei uns selbst. 

Stören Windräder die liebliche Landschaft und braucht es die Romantik unzerstörter Hügelketten für ein intaktes Weltbild?

Und wie genau sähe diese Intaktheit aus? Ein individueller, aber auch kommunaler Meinungs-bildungsprozess ist hier notwendig, ein Abwägen von persönlichen Interessen im Einklang mit  Entwicklungsprozessen der Gesellschaft. Dafür braucht es gebildete und verantwortungsbe-wusste  Menschen heute und in Zukunft.  Es braucht Bildung in der gesamten Lebenspanne: Schulen, an denen die Urteilskraft jedes einzelnen Kindes entwickelt wird. Signale sozialer Sicherung an Arbeitende, deren Arbeit es wegen digitaler Umbrüche in absehbarer Zeit nicht mehr geben wird.  Dass man in Deutschland und nicht zuletzt in Brandenburg seit Jahren über die Versäumnisse in der Bildung redet, aber wenig tut, ist  mehr als befremdlich.

Brandenburg ist ein geniales Land,…

… denn es umfasst alle Facetten eines wünschenswerten Lebensumfeldes: Impulse von der Global City Berlin bis zum nur noch gehörten eigenen Puls in der Stille der Uckermark.  Facetten von  total verdichteten nahen Wohnbe-zirken um Berlin herum -und demgegenüber kleinste  Siedlungen mit wenigen Menschen, die umgeben sind  von innovativen und in die Zukunft weisenden Energieerzeugungssystemen durch Wind- und Sonnennutzung. Dichtheit und Weite, Surren und Stille, sich ergänzende Extreme, in denen Landschaften und neues Leben gut geplant sein wollen. Hinaus also auf das Feld, dass uns Fragen stellt, auf die wir nicht immer Antworten haben:  Retten Start ups die ländlichen Regionen, sind co-working spaces wirklich innovative Satelliten für die Leere des Dorfes, muss die ländliche Region gerettet werden? Wie gestaltet sich der Ausgleich zwischen Stadt und Land und muss das strukturschwache Land sich permanent verteidigen, weil sich Entwicklung hier vermeintlich nicht lohnt? Was ist Entwicklung?

Jetzt wäre gut, auf NEUSTART zu drücken. Dazu gehört der Mut zu machen, oder mitzumachen, anstatt abzuwarten, das Bekennen zum Tun, anstatt wegzuschauen und das  Denken im Kompromiss, der Nachbarschaftlichkeit  und dem  Abwägen vieler Interessen. Dazu gehört eben auch, sich neu auf den Weg zu machen, mobil zu sein und trotzdem Mobilität neu zu denken, sowohl in Ihrer Antriebsart als auch in der Bewältigung der letzten Meile. Dazu gehört neues, ausgewogenes Denken. Schlussendlich: In der Diskussion um die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land geht zu oft unter, dass beide Seiten ihre Spannungsbögen haben, ihren Liebreiz und dass der Erhalt der Vielfalt von Lebensverhältnissen unverzichtbar ist, weil sie sich ergänzen.

Das Politische braucht einen Neustart“, so schreibt das Impulspapier des Bundesvorstandes, das Politische braucht mich, sage ich mir jetzt und habe mich auf den Weg gemacht- denn nach studieren, arbeiten und verwalten erscheint es mir lustvoll genug, mein Wissen in eine neue und politische Qualität im Landtag einzubringen.

So nehmen sie mit Britt Stordeur Kontakt auf: kvum-vorstand(at)gruene-um.de