Nachhaltigkeitspreis

Die Grünen der Uckermark teilen die Freude aller daran, dass die Region den ersten Preis für nachhaltigen Tourismus erhalten hat. Dieser Preis ist eine wertvolle Anerkennung der Arbeit der TMU und ihres Leiters Stefan Zierke, .v.a. aber auch der Betriebe im Beherbergungswesen und in der Gastronomie. Diese sind häufig zwar klein, dafür aber offensichtlich umso innovativer und phantasievoller, auch was Nachhaltigkeit betrifft.

Es hat sich gezeigt, dass sanfter Tourismus die Erwartungshaltung und Bedürfnisse, vielleicht sogar Sehnsüchte von Großstädtern aus der nahen Metropole Berlin und anderen Landesteilen eher erfüllt als ein Tourismus, der sich am Kurzlebigen orientiert.
Der Preis ist aber auch eine Anerkennung der Arbeit der Landschaftspfleger in Forst- und
Landwirtschaft, die das abwechslungsreiche Relief der Uckermark wirtschaftlich nutzen.
Vor diesem Hintergrund erscheint es schwer fassbar, dass gerade die Gruppe der Landwirte, die am meisten für Abwechslung in der Kulturlandschaft sorgt durch Erhalt von Dauergrünland, seine Beweidung mit Tieren und durch kleinteiligere Bearbeitungsflächen und damit dem Tourismus zuarbeitet, in Zukunft durch die Landesregierung weniger Geld erhalten soll als bisher.
Hatte Brandenburg schon ab 2011 als einziges Bundesland die Foerderung von Betrieben in Umstellung auf Oekolandbau eingestellt, so erwägt die Regierung jetzt sogar, zusätzlich auch die Erhaltungsfoerderung für Oeko-Betriebe zu stoppen. Damit wären die Brandenburger Oeko-Landwirte im Vergleich zu denen in anderen Bundesländern ungleich schlechter gestellt. Dies ist schwer begreiflich angesichts der Erfolgszahlen von Bio-Produkten, deren Absatz nicht nur im nahen Berlin boomt, so dass vieles importiert werden muss, eine Ausweitung der Produktion im Inland also dringend geboten erschiene.
Stattdessen steht zu befürchten, dass in Brandenburg, wo der Anteil der alternativen Landwirtschaft 11 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche beträgt, viele der jetzt alternativ wirtschaftenden Landwirte umstellen werden auf sogenannte konventionelle Landwirtschaft, viele von ihnen auf Anbau von Mais, die einträglichste Energiepflanze.
Eine solche Wirtschaftspolitik, die nur auf Sparen ausgerichtet ist, wäre kontraproduktiv gerade für ein Gebiet wie die Uckermark, die durch hohe Abwanderung junger Menschen gekennzeichnet ist. Diese Region braucht dringend die Arbeits- und Ausbildungsplätze in Tourismus und der arbeitsintensiveren alternativen Landwirtschaft. Sie ist angewiesen auf den Natur-Tourismus, dessen Radler und Wanderer eben nicht die Monotonie von unendlichen Maisfeldern schätzen.
Die bisherige Foerderung des Oekolandbaus sollte ja einen Ausgleich für geringere Erträge bei gleichzeitig hoeherem Arbeitsaufwand pro Hektar darstellen. Die Foerderung war aber auch eine Anerkennung der Tatsache, dass die Bio-Bauern einen unschätzbaren Dienst für Tourismus, Wasserwirtschaft und die Gesundheit der Menschen leisten. Denn mit ihrem intelligenten Boden-Management mit breitem Fruchtwechsel und Zwischenfrüchten sorgen sie für Erhalt und Verbesserung des Bodens. Mit dem Erhalt von Dauergrünland sorgen sie für weitere Speicherung von CO 2, Klimakiller Nr. 1. Mit dem groeßeren Anteil an Blühpflanzen und dem Verzicht auf Pestizide sorgen sie für die Nahrungsgrundlage von Insekten, Bienen, Hummeln und Schmetterlingen, damit aber auch für die von Voegeln.
Diese Vielfalt, die in der immer industrieller werdenden konventionellen Landwirtschaft verloren zu gehen droht, will die Landesregierung durch ihre falsche Foerderpolitik noch mehr als schon bisher
einengen. Das ist der falsche Weg und zeugt nicht von Denken in die Zukunft!

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Termine

Dorfgespräch

Sonntag, 28. April 2024

16.30 - 18.00 Uhr (Einlass: 16.00 Uhr)

Gästehaus Wilsickow

in Wilsickow 8

17337 Uckerland